Erfahrungen zum Studium International Business an der The Hague University of Applied Sciences

Melanie Heinig

Melanie Heinig studiert International Business an der The Hague University of Applied Sciences und berichtet uns von ihren Erfahrungen.

Wie kam es dazu, dass Sie sich für den Studiengang an der The Hague University of Applied Sciences entschieden haben?
Ich wusste, dass ich etwas in Richtung BWL studieren wollte, und zwar am liebsten in internationaler Ausrichtung und auf Englisch. Da ich in näherer Umgebung meines Heimatortes nichts passendes gefunden habe, habe ich mich über Studienmöglichkeiten in den Niederlanden informiert und bin dabei auf THU und IBMS gestoßen. Sowohl Uni als auch Studiengang haben mich sofort angesprochen, da ein Auslands- und ein Praktikumssemester schon integriert sind, und nach einem Besuch am Tag der offenen Tür habe ich mich dann auch direkt beworben.

Wie und wo haben Sie sich über die Studienmöglichkeit informiert?
Erstmal im Internet auf der Website der Universität, und später dann am Tag der offenen Tür, wo es Präsentationen über die verschiedenen Studienangebote gibt und man auch mit jetzigen Studenten sprechen kann.

Wie haben Sie die verlangten Sprachkenntnisse erworben?
Durch den Englischunterricht in der Schule (ich hatte einen Englisch-Leistungskurs) und durch einen fünfmonatigen Auslandsaufenthalt in den USA. Solange man keine Angst hat, Englisch zu sprechen und vielleicht auch mal einen Fehler zu machen, hat man hier keinerlei Probleme.

Wie und wo haben Sie sich beworben?
An der THU geht das Bewerbungsverfahren über eine externe Website namens studielink. Da musste ich Kopien meiner Zeugnisse und meines Ausweises hochladen, und dann wurde meine Bewerbung innerhalb kürzester Zeit bearbeitet und ich angenommen – das war im März, also schon bevor ich überhaupt Abiturklausuren geschrieben hatte. Das Abiturzeugnis habe ich dann erst später nachgereicht.

Falls Sie in die Niederlande umgezogen sind: Wie haben Sie eine Wohnung gefunden?
Im ersten Jahr über eine Organisation namens DUWO, die in Den Haag Studentenwohnheime betreibt und neuen ausländischen Studenten zeitlich begrenzte Wohnungen anbietet. Später dann über die Website kamernet.nl und nun wohne ich in einem normalen Studentenwohnheim von DUWO, das zeitlich nicht begrenzt ist.

Wie waren Ihre ersten Erfahrungen/Eindrücke (z.B. mit der Sprache, …)?
In den Niederlanden sind alle sehr offen und Sprachprobleme gibt es quasi nicht, da fast jeder fließend Englisch spricht. Niederländischkenntnisse braucht man daher nicht unbedingt mitbringen. Außerdem findet man hier an der THU schnell Anschluss, da gerade in IBMS extrem viele ausländische Studenten sind (ca. 70% des Studiengangs) und sich alle in der gleichen Situation befinden: Weg von zuhause, in einem fremden Land, in dem man noch (kaum) jemanden kennt. Das schweißt sehr schnell zusammen.

Worin sehen Sie die Vorteile Ihres Studiums in den Niederlanden?
Ganz klar die internationale Ausrichtung. Man lernt Mitstudenten aus aller Welt kennen und wird viel weltoffener (selbst wenn man eigentlich meinte, dass man es vorher auch schon war). Auch die Professoren kommen aus verschiedenen Ländern und sprechen teilweise selbst auch kein Niederländisch. Außerdem ist das Studium an der THU viel praxisorientierter als viele Studiengänge in Deutschland. Man muss ein Auslandssemester und ein Praktikumssemester machen, um überhaupt seinen Abschluss zu bekommen. Die Professoren habe alle vor ihrer Lehrtätigkeit selber in dem Feld gearbeitet, das sie unterrichten, und können daher realitätsnah unterrichten. Dazu kommt, dass man statt vieler Vorlesungen sogenannte Workshops hat, die im Klassenverband stattfinden. Man hat also einen viel persönlicheren Kontakt mit den Professoren, die so besser auf die Studenten eingehen können.

Worin sehen Sie die Nachteile eines Studiums in den Niederlanden?
Was den Inhalt des Studiums selbst angeht sehe ich keine Nachteile, allerdings sind die Kosten eines Studiums hier viel teurer als in Deutschland. Es gibt hier Studiengebühren, und gerade in Den Haag sind die Mietpreise recht hoch. Die Lebenshaltungskosten sind in den Niederlanden im allgemeinen auch etwas höher als in Deutschland.

Was empfehlen Sie deutschen Schulabgängern, die an einem solchen Studiengang interessiert sind?
Man sollte sich vorher genau erkundigen, ob der Studiengang auch dem entspricht, was man erwartet. Viele meiner Mitstudenten haben während des Studiums gemerkt, dass sie lieber reines Marketing studieren wollen, während IBMS sowohl Marketing- als auch betriebswirtschaftliche Elemente beinhaltet. Wenn möglich, sollte man auch zum Tag der offenen Tür gehen, um einen Eindruck von der Universität zu bekommen, da auch das Studiumsumfeld sehr wichtig ist. Wenn man das zeitlich nicht schafft, kann man auch eine persönliche, sogenannte „guided tour“ anfragen, in der man von einem Studenten des Studiengangs durch die Uni geführt wird und man alle Fragen stellen kann, die einem so einfallen.

Wenn man sich dann für diesen Studiengang entschieden hat, sollte man gerade in Den Haag recht früh mit der Wohnungssuche beginnen. Wie in quasi jeder großen Universitätsstadt sind bezahlbare Wohnungen hier nicht von jetzt auf gleich zu finden.

Welche positiven und negativen Erfahrungen haben Sie bisher mit dem Studium gemacht?
Positiv sind definitiv die Freundschaften, die ich bisher mit Mitstudenten aus aller Welt geknüpft habe. Dadurch konnte ich definitiv meinen Horizont erweitern und sehe viele Dinge nun ganz anders als vorher. Außerdem ist es sehr interessant, von den persönlichen Erfahrungen der Professoren zu hören, die wirklich wissen, wovon sie reden, wenn sie unterrichten. Auch die kleinen Klassenverbände kann ich wirklich positiv bewerten. Hier herrscht nie Platzmangel in Klassenräumen oder Vorlesungssälen, was in Deutschland ja öfters vorkommt.
Negative Erfahrungen habe ich in meinem Studiengang bisher nicht gemacht, dafür aber im Studienumfeld. Ich hatte anfangs große Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden, die auch meinen Anforderungen entspricht. Das Problem hat sich durch die Studentenwohnheime aber dann auch recht schnell erledigt.

Was planen Sie für die Zukunft?
Im Moment bin ich damit beschäftigt, mein Auslandssemester zu planen, das ich gerne in Kanada verbringen möchte. Ab dem Sommer werde ich mich dann wohl daransetzen, mich nach einem Praktikum für mein Praktikumssemester umzuschauen. Was ich nach dem Bachelorabschluss machen werde, weiß ich noch nicht genau. Entweder werde ich mich nach meinem ersten Job umschauen und dann in ein paar Jahren den Masterabschluss anpeilen, oder ich melde mich direkt für einen Masterstudiengang in, wahrscheinlich, Deutschland an. Auf jeden Fall soll es aber in Richtung Finance gehen, egal ob beruflich oder im weiteren Studium.

Würden Sie den gleichen Weg noch mal gehen?
Definitiv ja!


Wir bedanken uns bei Melanie für ihr Interview.