Ein Studium kostet Geld. Man muss Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und vieles mehr bezahlen. Man kann das deutsche BAföG beziehen, ein Stipendium bekommen oder andere Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Wir haben das mal für euch durchgerechnet. Aber Vorsicht, hier sind nur statistische Durchschnittswerte zu Grunde gelegt. Hinzu kommt, dass die Studiengebühren in den Niederlanden im Durchschnitt zwischen 1 – 4 % pro Jahr ansteigen und sich die Lebenshaltungskosten, vor allem die Mieten in regelmäßigen Abständen ansteigen.
Legt man die Zahlen von DUO (zuständig für die Niederländische Studienfinanzierung, einem Pendant zum deutschen Bafög) zugrunde, so benötigt man jährlich für ein Vollzeitstudium an einer Uni oder Hogeschool monatlich ca. 1.264,49 €.
Darin enthalten sind alle Lebenshaltungskosten (Durchschnitt: 1.053,66 €) sowie die Studiengebühren von umgerechnet monatlich 210,83 €.
Das ist auf den ersten Blick gesehen eine Menge Geld, aber letztendlich wäre ein Studium in Deutschland nicht wirklich wesentlich preiswerter, denn auch hier liegen mittlerweile die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten bei etwa 930 €/monatlich laut "Düsseldorfer Tabelle 2024" (Unterhaltsbedarf eines studierenden Kindes, das nicht bei den Eltern wohnt.) Eventuelle Studiengebühren sind darin jedoch nicht enthalten.
Es gibt eine Reihe von Argumenten, die für ein Studium in den Niederlanden sprechen und nach meiner Ansicht die Mehrkosten durchaus rechtfertigen.
Wir könnten hier noch einige weitere Argumente anführen, wie zum Beispiel geringere Abbrecherquoten bei Studium, aber da könnt ihr euch auch selbst ein Bild machen. Mein Tipp: Besucht einfach mal einen Tag der Offenen Tür in den Niederlanden.
Um noch Mal auf die vorhin berechneten Kosten eines Studiums zu kommen. Die genannten Werte sind natürlich nur Durchschnittswerte, die von den entsprechenden Institutionen in Deutschland und den Niederlanden erhoben werden. Auch während eurer Schulzeit habt ihr natürlich nicht umsonst gelebt. Ihr bzw. eure Eltern haben Geld ausgegeben für Essen, Klamotten, Urlaube, Freizeitaktivitäten und so weiter. Wie viel Geld ihr monatlich benötigt, hängt zum einen von eurem Lebensstil ab, auf der anderen Seite natürlich auch, wo ihr studiert.
Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in den Niederlanden Ballungszentren und Großstädte, in denen das Wohnen und Leben wesentlich teurer ist als in ländlichen, dünn besiedelten Regionen. Manche Deutsche, die grenznah zu den Niederlanden wohnen haben manchmal sogar die Möglichkeit zuhause wohnen zu bleiben und ein Auslandsstudium quasi von Zuhause aus zu absolvieren.
Wer allerdings nach Amsterdam zieht oder Utrecht, Groningen, etc., der muss dementsprechend höhere Mieten von vornherein einplanen.
Eine weitere Möglichkeit an Geld für Studium zu kommen, bietet der niederländische Staat an. Allerdings wird dieses Geld nur als Kredit gewährt und wer diesen sehr günstigen Kredit in Anspruch nehmen möchte, der muss ein paar Bedingungen erfüllen:
Die maximale Höchstgrenze liegt derzeit bei 1.264,49 € im Monat.
Übrigens: BAföG und niederländische Studienfinanzierung geht nicht gleichzeitig.
Ihr seht, Studienfinanzierung in den Niederlanden ist ein komplexes Thema mit vielen Facetten, aber es lohnt sich im wahrsten Sinne des Wortes, sich da gut zu informieren.
Fazit: Ein Studium in den Niederlanden erscheint zwar auf den ersten Blick teurer als in Deutschland, aber unterm Strich ist das gar nicht so viel mehr und dafür bekommt ihr eine Menge geboten.
Übrigens: Manchmal ändern sich Regeln auch zum Vorteil: So hat der niederländische Staat beschlossen, die Studiengebühren für das erste Studienjahr um die Hälfte zu reduzieren. Das bedeutet, ihr müsst zukünftig nicht mehr etwa 2.500 € für das erste Jahr bezahlen, sondern nur die Hälfte.
Eine Übersicht der Kosten des Studierens in Holland und der Finanzierungsmöglichkeiten gibt es auf den folgenden Seiten noch mal detaillierter erläutert: