Unbestritten ist, dass die Niederlande für deutsche Schulabgänger zu den attraktivsten Ländern der Welt gehören. In den vergangenen Jahren studierten mehr als 25.000 Abiturientinnen und Abiturienten in Deutschlands Nachbarland. Nur Österreich hatte noch mehr Deutsche zum Studium aufgenommen.
Wer in den Niederlanden studieren möchte, hat genau wie in Deutschland die Wahl zwischen zwei Hochschularten: Universitäten und Fachhochschulen. Die niederländischen Fachhochschulen werden als Hogescholen (Plural) bezeichnet. Eine Hogeschool bietet ein mehr berufsbezogenes Studium an, während die Universiteiten eine wissenschaftliche Ausrichtung haben.
Die Niederlande haben bereits sehr früh die so genannte Bologna-Reform umgesetzt und europaweit gültige Abschlüsse eingeführt: Den Bachelor nach einem grundständigen Studium und den Master als weiterführenden Abschluss. Während in Deutschland noch einige Studiengänge wie Human-, Tier-, Zahnmedizin, Pharmazie oder Rechtswissenschaft mit einem Staatsexamen abschließen, gibt es den Niederlanden nur noch die Bachelor- und Masterabschlüsse an den Hochschulen.
Einen Unterschied gibt es: Die Studienzeiten in den Niederlanden können sich von denen in Deutschland unterscheiden: Viele Hochschulstudiengänge insbesondere an Fachhochschulen schließen nicht nach drei, sondern vier Jahren Studium mit dem Bachelor ab. In Deutschland ist die Regel eher 6 bis 7 Semester, die man in einem Bachelor studiert. Einige Universitäten bieten einjährige Masterprogramme an, wie zum Beispiel im Fach Psychologie, wo es alternativ aber auch die zweijährigen sog. Research Master gibt.
Ein weiterer Unterschied zum Studium an staatlichen Hochschulen in Deutschland: In den Niederlanden müssen jährliche Studiengebühren gezahlt werden. Diese liegen bei knapp 2000 Euro im Jahr. Es gibt seitens des niederländischen Staates Finanzierungshilfen, um die (deutschen) Studierenden zu unterstützen, zum Beispiel den sog. Collegegeldkrediet zur Vorfinanzierung der Studiengebühren. Und wer BAföG aus Deutschland erhält, bekommt für das erste Jahr die Studiengebühren aus Deutschland erstattet. Wir berichten ausführlich im Untermenü Finanzierung auf dieser Website darüber. Für diese Studiengebühren bekommen die Studierenden allerdings auch eine Menge geboten: Keine überfüllten Vorlesungen, hervorragende bauliche und technische Ausstattung der Hochschulen, eine außerordentlich gute Betreuung durch die Professoren und Hochschulmitarbeiter, um nur einige Punkte zu nennen.
Ein wesentlicher Unterschied zu deutschen Hochschulen liegt in der Art des Unterrichtens. In Deutschland wird das Wissen in Vorlesungen, Seminaren und Übungen weitergegeben. In den Niederlanden geht man schon lange neue, innovative Wege und hat für alle Hochschulen verpflichtend den problemgesteuerten Unterricht eingeführt. Das Besondere hieran: Die Studierenden erarbeiten in kleinen Lerngruppen Probleme und suchen nach Lösungen. Dabei werden sie von erfahrenen Dozenten, den so genannten Lektoren, begleitet. So wird nicht nur die Teamfähigkeit trainiert, sondern vor allem auch problemlösendes Denken vermittelt, welches in späteren beruflichen Tätigkeiten eine der häufigsten geforderten Kernkompetenzen darstellt.
Es ist kaum zu glauben, aber viele niederländische Hochschulen haben keine Zulassungsbeschränkung. Während in Deutschland der Numerus Clausus (NC) manchem Abiturienten den Schlaf raubt, kennen Niederländer dieses Problem nicht. Ungefähr 90% aller niederländischen Studienangebote sind zulassungsfrei! So ist es kaum zu glauben, das im Studienfach Psychologie an kaum einer Universität eine Zulassungsbeschränkung besteht! Aber es gibt auch Ausnahmen. Zu denen gehören die Fächer Human-, Zahn- und Tiermedizin, aber auch einige Kunststudiengänge. Wer in die medizinische Richtung gehen will, muss sich bereits bis Januar des Jahres, in dem er anfangen will beworben haben. Zudem muss man bei diesen Fächern eine bestimmte Fächerkombination gewählt haben, um zugelassen zu werden. Aber diese zulassungsbeschränkten Studienfächer sind die Ausnahme.
Auf der Website www.studieren-in-holland.de haben wir eine Menge an Informationen zusammengetragen. Sollten trotzdem Fragen offen bleiben, könnt ihr das Kontaktformular nutzen, um sie zu stellen. Unser Team antwortet auf individuelle Anfragen natürlich kostenlos und zeitnah. Außerdem bekommt ihr dann unseren informativen Newsletter.
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